Kunst.Raum Spitalhof KRS
Ab dem Schuljahr 2016/17 startet die Spitalhof Gemeinschaft.Schule mit dem Kunstraumprojekt KRS 0.17, welches in den drei folgenden Schuljahren erprobt und dann langfristig etabliert werden soll.
Künstlerteams richten über die Dauer von etwa drei Monaten ihr Atelier in der Schule ein. An drei Tagen je Woche sind die Künstler*innen jeweils von 10.00 Uhr-16.00 Uhr vor Ort. Die Teams bieten Einblick in die Sparten Theater, Tanz, Film, Medien, Musik und Bildende Kunst. Im Atelier arbeiten Schülern*innen und Lehrer*innen im Rahmen deren Unterrichts zusammen und darüber hinaus je nach Bedarf und Gelegenheit auch individuell. Die Tür zum Atelier steht immer offen. Schüler*innen und Lernbegleiter*innen erleben den Schaffensprozess der Künstler *innen direkt mit und werden selbst kreativ. Dadurch wird das Atelier zu einem ganzheitlichen Erlebnisraum. Ziel ist es, dass Schüler*innen im von den Künstler*innen vorbereiteten Erlebnisraum ihr eigenes kreatives Potential entdecken, Fantasie und Vorstellungskraft stärken. In Zusammenarbeit mit den Künstler*innen entdecken die Akteure Möglichkeiten, wie Kunst Wissen transportieren kann und Wissen so zum Erlebnis wird. Klassische schulische Strukturen werden aufgebrochen und öffnen den Raum für kreative Problemlösungsstrategien. Kinder und Jugendliche setzen sich selbst Ziele. Fehler sind im künstlerischen Prozess erlaubt und notwendig. Im Fokus steht die gemeinsame Entwicklung einer Idee. In erster Linie ist der Prozess und nicht das Ziel wichtig.
Alle KRS-Projekte bearbeiten aktuelle gesellschaftliche Themen global oder auch einfach nur auf den Mikrokosmos der Schule betrachtet und tragen so zur Persönlichkeitsbildung jedes Einzelnen und seine Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit auf eine besondere Weise bei.
Weiterhin steckt hinter dem Wortbaustein RAUM im Titel des Projektes immer auch die Auseinandersetzung mit Raumknappheit und der Erweiterung des Raums für unterrichtliches Lernen auf außerschulische Räume im engen und übertragenen Sinn. So werden für das KRS-Projekt immer Räume auf dem Schulgelände neu gestaltet und erobert oder genutzt, als auch Räume im übertragenen zeitlich definierten Bereich erweitert. Hinzu kommt die Ausdehnung unterrichtlichen Lernens und Arbeitens in außerschulischen Lernorten über das gesamte Gebiet der Stadt.
Unterstützt wird die Schule hierbei durch 'Kulturagenten für kreative Schulen Baden-Württemberg'
Zusammen mit dem Kulturagenten in Ulm, Karl Philipp Engelland, ist es das Ziel, mit einer künstlerischen und kulturellen Themenbearbeitung übliche Lernformen zu ergänzen.
Finanziert werden die Projekte über Förder- und Spendengelder.
Langfristiges Ziel langfristig ein 'Arists in Residence' Programm als festen Bestandteil der Schule zu etablieren.
KRS0.17 - Forschen mit Kunst und Technik wie Leonardo, 24.4. - 30.6.2017
Kunst.Raum.Spitalhof.017' in Kooperation mit der Jugendkunstschule 'Kontiki' hat zum übergeordneten Thema die Auseinandersetzung mit Technik, Mechanik, Architektur, Anatomie, Philosophie, Malerei und Bildhauerei. Als Pate dafür steht der auch heute noch immer entscheidende Universalgelehrte Leonardo da Vinci:
So wie da Vinci Kunst schuf, in dem er seine Umwelt betrachtete und diese durch sein eigenes Betrachten ergründete, untersuchten unseren Schüler und ihren Lernbegleiter mit den Künstler von Kontiki, Mark Klawikowski und Janina Schmid, ihre und die soziale, kulturelle und architektonische Umwelt der Schule.
Mit dem Start von 480 Papierfliegern von der Stadtmauer an der Donauwiese beginnt
das Kunstraumprojekt KRS 0.17
„So wie Leo“
Im Verlauf der achtwöchigen Zusammenarbeit von Schülern, Lernbegleitern und Künstler entsteht nach und nach eine Gesamtperformance in Form einer Kettenreaktion.
Ein jedes Einzelteil gibt den Anstoß zu NEUEM – ein sich fortsetzender VERÄNDERUNGSPROZESS zeigt sich auf künstlerische Weise in ganz unterschiedlichen Formen – VIELFALT entsteht im gleichberechtigten ZUSAMMENSPIEL und SICH UNTERSCHEIDEN
Das Ganze endete in einem furiosen Finale.
Im Rahmen des Sommerfestes 2017 auf einem Weg vom obersten Fenster des Kunstraums im Hauptgebäude wurden 3 Flugzeuge auf ihre Flugbahn geschickt. Diese lösten eine Murmelbahn am Rondell aus. Die Kettenreaktion setzte sich quer durch die Stadt mit verschiedenen Einzelperformances bis zum Münsterplatz fort. Dort endete das Ganze mit einem Raketenstart.
KRS 0.18 - 'Hip is the knowledge. Hop is the movement. Hip and Hop is intelligent movement.'
Nach 60 Jahren Spitalhof-Schule Ulm und 25 Jahren Inklusion im Unterricht ist die zentrale Schnittmenge des Inklusionskonzepts der Spitalhof Gemeinschaft.Schule und Hip Hop der Austausch von Lerninhalten im Kontext von kreativen Ausdrucksformen. Dieses Prinzip 'Hip Hop' fördert den Zusammenhalt von Akteuren nicht nur auf der Basis von ausformulierten Werten, sondern vor allem durch die gemeinsame Teilhabe an deren kreativer Umsetzung.
Vom 2.5. - 5.7.2018 werden Hip Hop-Künstler aller Kunstsparten des underground movement e.V. für 'K.R.S.018' an drei Tagen pro Woche für fünf Unterrichtsstunden in der Schule anwesend sein. Die künstlerischen Techniken werden in 6 Modulen vermittelt, und haben zu Ziel sich mit Grundwerten einer Gemeinschaft auf einem künstlerischen Niveau auseinander zu setzen
Freie Wahl für freie Schüler*innen
Folgende Module können angeboten werden:
- Open Space für eigene Ideen
- Digitale Kommunikation - Das Smartphone nutzen wie ein Profi (Dokumentation & Orga)
- Rap (Lyric & Poesie)
- Breakin' (Tanz & Darstellende Kunst)
- Graffiti (Bildende Kunst & Streetart)
- Beatmaking (Musik & Komposition)
Ziel ist eine Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen sowie des Kollegiums, aus persönlichen Beweggründen zu erreichen. Entsprechend wird bereits vor Projektbeginn die Aufmerksamkeit auf die Möglichkeit zur aktiven Teilhabe gelenkt. Im Januar.018 wird für die Auswahl unterschiedlicher künstlerischer Module, in der Schule geworben. Neben Info-Plakaten gehören hierzu genauso mit Künstlern besetzte Info-Points vor Ort.
Inklusion und Hip Hop
"Inklusion ist, wenn alle mit machen dürfen" - die Umsetzung dieses Rechts auf Teilhabe ist an der Spitalhof- Gemeinschaft.Schule tragender Gedanke des Inklusionskonzepts. Die 46 Kinder und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf der Jahrgangsstufen Klasse 1-8 sind ganz selbstverständlich in den Klassenverband integriert. Gemeinsam mit den Schülern entwickeln die Lehrerinnen und Lehrer Strukturen die diesem Anspruch gerecht werden. Die Herausforderung besteht für alle besteht darin, die gegenseitige Wertschätzung von individuellen Leistungen und damit verbundenen Werten nicht nur zu fordern, sondern sie im Schulalltag lebendig zu gestalten und sichtbar zu machen.
Genau hier bestehen die Parallelen zu Hip Hop, dessen Kultur sich aus der Ausgrenzung von Minderheiten ergeben hat. Die Musik, der dazugehörige Tanzstil sowie weitere künstlerische Ausdrucksformen haben zu einer gemeinsamen Identität insbesondere auf der Basis von Wertschätzung geführt, woraus eine eigene Musikkultur entstanden ist. Diese besteht mittlerweile seit fast einem halben Jahrhundert, wird von mehreren Generationen international geteilt, weiterentwickelt und hat unzähligen Akteuren einen Weg aus der Ausgrenzung bereitet.
Vernetzung mit weiteren externen Schulpartnern
Die Spitalhof Gemeinschaft.Schule beteiligt sich traditionell an vielen Angeboten außerschulischer Partner, um den Lernerfolg für Schüler*innen und Lehrer*innen zu ermöglichen. Seit diesem Schuljahr gehören zu den Schulpartnern 'KooBO' (Kooperative Berufs-Orientierung in Kooperation des Kultusministerium und der Handwerkskammer) und 'Kulturstarter' (LKJ Baden- Württemberg).
Gemeinsam ist bei allen Partnerschaften, der zeitgemäße Ansatz der Schule, Schüler*innen Lernräume innerhalb und außerhalb der Schule zu öffnen. Hier erleben sie sich als aktive Persönlichkeiten, die sich neue Inhalte in verschiedenen Umgebungen erarbeiten und dabei ihre Kompetenzen erfahren und ergänzen.
Um Synergieeffekte dieser zunächst parallelen Strukturen innerhalb des Schulalltags zu ermöglichen, gilt es Schnittstellen innerhalb der Projekte zu schaffen.
Für 'KooBO' bestehen Schnittstellen vor allem im Modul 'Grafitti' mit dem Malerhandwerk sowie die Konstruktion von Malflächen. Diese werden dann nach der Projektdurchführung von der Schulgemeinschaft mit künstlerischen Mitteln immer wieder neu gestaltet und weiterentwickelt.
'Kulturstarter' an der Spitalhof-Gemeinschaft.Schule sind eine Schülerin und ein Schüler der achten Jahrgangsstufe, die am gleichnamigen Projekt 'Kulturstarter' der 'Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Baden-Württemberg e.V.' (LKJ Baden-Württemberg) teilnehmen.
Ihre persönliches Interesse für Projektorganisation wird von der LKJ Baden-Württemberg für ein Schuljahr gefördert. Im Rahmen von 'K.R.S.018' übernehmen sie mit Verantwortung für die Organisation und die schulinternen Kommunikation der künstlerischen Prozesse. Genauso sind sie aufgefordert eigene Ideen für Module mit ihren Mitschüler*innen zu entwickeln und umzusetzen. Präsentationen innerhalb und außerhalb der Schulgrenzen Hip Hop Kunst ist vor allem auf der Straße und im Rahmen von 'Jams' zu Hause.
Jams sind organisierte Plattformen zum Austausch von Ergebnissen und Weiterentwicklungen. Akteure verschiedener Kunstsparten begegnen sich und interagieren interdisziplinär zu Musik, Gesang, Tanz und bildender Kunst. Der Austausch basiert auf Improvisationen und nicht auf festgeschriebene Programmabläufe.
Neben einem großen Abschluss-Jam zum Ende von 'K.R.S.018' werden die Kinder und Jugendlichen sowohl auf dem Schulgelände wie auch im öffentlichen Raum von den Künstlern begleitet, um zu verschiedenen Terminen sich zu ihren verschiedenen Ergebnissen bei kleinen Jams auszutauschen.
Neben dem Lernen der Techniken gilt es für die Jams sich genauso für Improvisationen zu öffnen, um dabei intuitiv auf die Ergebnisse und Standpunkte der anderen einzugehen.
Respekt vor dem Scheitern als auch die erfolgreiche Umsetzung einer Improvisation werden gleichermaßen kommuniziert.
Die Motivation eigene Erkenntnisse aus den künstlerischen Prozessen zum Ausdruck zu bringen, gilt es dabei wertzuschätzen und damit den Menschen der dahinter steckt.